Tipps für die Route du Soleil
13 August, 2019 | Update: 23/06/2022
Haben Sie vor, dieses Jahr nach Südfrankreich oder Spanien zu fahren? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie die Route du Soleil nehmen. Weil Sie viele Stunden Autofahrt vor sich haben, geben wir Ihnen Tipps für die Fahrt über die vielleicht bekannteste Autobahn quer durch Frankreich.
Um die Route du Soleil zu erreichen, nehmen Urlauber eventuell den Weg über Luxemburg. Auf diese Weise vermeidet man die überfüllten Autobahnen rund um Paris und zahlt erst ab Nancy Maut. In Luxemburg kann man außerdem eine Pause einlegen, um preiswert zu tanken. Tipp: Tanken Sie nicht an der letzten Tankstelle vor der französischen Grenze, weil es dort oft sehr voll ist. Wenn Sie eine oder zwei Tankstellen früher anfahren, ist es ruhiger und Sie kommen schneller vorwärts.
Mautgebühren Route du Soleil
Eine Fahrt über die Autoroute du Soleil ist schnell und bequem, hat aber ihren Preis. Man erkennt die mautpflichtigen Straßen am Wort „Péage“. Ungefähr zwei Kilometer vor Beginn der mautpflichtigen Straßen stehen Schilder, auf denen deutlich darauf hingewiesen wird. Wenn Sie an den Mautstationen angekommen sind, erhalten Sie an einem der Schalter mit einem grünen Pfeil darüber ein Ticket. An diesem Schalter muss man noch nichts bezahlen, sondern bekommt nur dieses Ticket. Ab jetzt werden die Kilometer gezählt.
Wenn man am Ende der mautpflichtigen Straße angekommen ist oder zwischendurch von der Autobahn abfährt, um einen Ort zu besichtigen oder auf einem Campingplatz zu übernachten, muss man bezahlen. Sie fahren wiederum an einen Schalter mit einem grünen Pfeil darüber. Hier können Sie bar oder mit Kreditkarte bezahlen. Wichtig: Normale Girokarten mit Pincode werden nicht akzeptiert!
Gelegentlich entdecken Sie über einem Schalter sowohl einen grünen Pfeil als auch ein „t“. Das bedeutet, dass Sie hier entweder mit einer Mautbox einfach durchfahren oder normal bezahlen können. Über die Mautbox lesen Sie gleich mehr. Das Symbol mit den Karten (auch mit CB bezeichnet) über dem Schalter bedeutet, dass Sie mit „Cartes Bancaires“ zahlen können, also mit Kreditkarten wie Mastercard, Visa, American Express, CB, GR Total, Shell, Esso oder Eurototal. Ein rotes Kreuz bedeutet, dass Sie diese Spur nicht benutzen können.
Eine besondere mautpflichtige Strecke ist das Viadukt von Millau – die höchste Brücke der Welt (!). Sie befindet sich an der A75, der Alternative zur Route du Soleil. Am Viadukt von Millau zahlt man, bevor man es überquert. Anschließend gibt es also keine Mautstationen mehr. Tipp: Fahren Sie über diese Brücke? Dann ist ein kurzer Halt auf dem entsprechenden Rastplatz sehr zu empfehlen. Hier können Sie sich die Brücke nach einem kurzen, aber steilen Anstieg zu Fuß von einem speziellen Aussichtspunkt ansehen. Außerdem gibt es dort ein kleines Museum zum Bau des Viadukts. Ideal, um sich kurz die Beine zu vertreten.
Mit der Mautbox durch die Mautstation
Um die Maut ohne große Umstände zu bezahlen, kann man auch eine Mautbox kaufen, und zwar vor der Reise. Man erhält sie über verschiedene Websites; sie kostet zwischen zehn und zwanzig Euro. Man klebt die Box einfach an die Windschutzscheibe und kann dann die Spuren nutzen, über denen ein „t“ angezeigt wird. Die Schranken öffnen sich automatisch. Man muss allerdings das Tempo drosseln und in Schrittgeschwindigkeit durchfahren. Die Kosten werden später automatisch vom Konto abgebucht. An diesen Spuren geht es oft etwas schneller, vor allem wenn viel Verkehr herrscht.
Hat man eine Mautbox gekauft, nutzt sie aber nicht, zahlt man monatlich zwischen 1,50 und 2,50 € an Festkosten. Wenn man sie das ganze Jahr nicht nutzt, zahlt man 10 € Verwaltungsgebühren. Die Mautbox ist sehr praktisch, lohnt sich aber nur, wenn Sie regelmäßig nach Frankreich fahren.
An den Mautstationen findet man noch einige weitere Symbole. Welche das sind und was sie bedeuten, beschreiben wir im Folgenden.
Aktuelle Mautgebühren in Frankreich
Sie können vor Ihrer Reise nachsehen, was Sie ungefähr an Mautgebühren zahlen müssen. Auf dieser Website geben Sie einfach Ihren Ausgangspunkt und Ihr Ziel ein. Als Letztes brauchen Sie nur noch anzugeben, mit welcher Art Fahrzeug Sie unterwegs sind, und schon sehen Sie, was Sie für die Strecke zahlen müssen.
Übernachtungen an der Route du Soleil.
Möchten Sie nicht die gesamte Strecke in einem Rutsch fahren? Dann können Sie natürlich Ihr Zelt oder Ihren Wohnwagen auf einem Campingplatz unweit der Autobahn aufstellen. Noch leichter ist es, für unterwegs ein einfaches Hotel zu buchen, beispielsweise bei einer der folgenden Ketten: Etap, Campanille oder Formule 1. Häufig liegen diese Hotels nicht weit von der Straße entfernt und in der Nähe von Fast-Food-Ketten, wie McDonalds, Burger King oder Buffalo Grill. Hier gibt es nicht unbedingt gesundes Essen, aber bei den Kindern kommt es meistens gut an …
Campingplätze unweit der Route du Soleil
Nicht vergessen!
- In Frankreich ist es vorgeschrieben, zwei Alkoholtester mit sich zu führen. Achten Sie darauf, dass diese das französische Zertifikat NF X20 702 oder NF X20 704 besitzen. Dann sind sie offiziell genehmigt.
- Sorgen Sie dafür, dass Sie Warnwesten im Auto haben. Autofahrer sind verpflichtet, bei einer Panne eine Weste zu tragen. Sicherer ist es, wenn auch für alle Mitfahrer Westen mitgeführt werden.
- Tragen Sie eine Brille oder Kontaktlinsen? Dann müssen Sie in Frankreich eine Ersatzbrille im Auto haben.
- Sorgen Sie dafür, dass Sie ausreichend Kleingeld haben – nicht nur für die Mautgebühren. Auch für die Toilettennutzung müssen Sie gelegentlich zahlen.
- Die Höchstgeschwindigkeit (ohne Wohnwagen!) beträgt 130 Stundenkilometer; wenn es regnet, 110 Stundenkilometer. Mit Wohnwagen darf man höchstens 90 Stundenkilometer fahren.
- Denken Sie an Umweltplaketten – für den Fall, dass Sie von den Autobahnen abfahren oder die Straßen rund um Paris nutzen.
Die landesweite Notrufnummer ist in Frankreich ebenfalls 112. Die Polizei erreicht man unter der 17, einen Rettungswagen unter der 15 und die Feuerwehr unter der 18. - In Frankreich ist es verboten, am Steuer zu essen. Falls Sie als Fahrer doch essen, risikieren Sie ein Bußgeld von 35 Euro, das auf 75 Euro erhöht werden kann.
Praktische Tipps aus eigener Erfahrung
Früher sind wir auch über die Route du Soleil gefahren, wenn wir nach Südfrankreich wollten. Deshalb noch ein paar praktische Tipps:
- Fahren Sie frühmorgens los, dann können Sie die ersten Stunden durchfahren, denn die Chancen stehen gut, dass die Kinder noch schlafen.
- Sorgen Sie dafür, dass Sie immer Plastiktüten zur Hand haben, falls jemandem unerwartet übel wird und Sie gerade nicht anhalten können …
- Nehmen Sie kleine Trinkpäckchen für unterwegs mit, außerdem gibt es praktische Halter aus Plastik, sodass Kinder die Päckchen nicht aus Versehen zerdrücken. Einfacher ist es, die oberen Ecken der Päckchen nach außen zu falten, sodass die Kinder sie daran festhalten können.
- Nehmen Sie immer eine Rolle Toilettenpapier mit ins Auto und sorgen Sie dafür, dass bei einem Toilettenstopp jeder ein bisschen Klopapier bei sich hat.
- Haben Sie Töchter? Dann ziehen Sie ihnen auf der Autofahrt einen Rock oder ein Kleidchen an. Wenn Sie Pech haben, finden Sie in Frankreich nur eine Hocktoilette, und dann ist ein Rock viel weniger umständlich als eine Hose.
- Sorgen Sie für Ablenkung im Auto. Kleine Geschenke sind immer gut, vor allem wenn man im Stau steht. Joyce gibt Ihnen auf ihrem Blog Tipps und Spiele für die lange Autofahrt.
Vielleicht ist es überflüssig zu erwähnen, aber versuchen Sie, die „schwarzen Samstage“ zu meiden. Dann ist das Verkehrsaufkommen auf der Route du Soleil so unglaublich hoch, dass Sie besser an einem anderen Tag fahren. Müssen Sie an einem solchen Tag losfahren, finden Sie hier die Dos und Don’ts am schwarzen Samstag. Alternativ suchen Sie sich einen schönen Campingplatz für die Durchreise. Der schwarze Samstag fällt im Jahr 2022 auf Samstag, den 30. Juli und Samstag, den 6. August.
Haben Sie noch andere gute Tipps für eine Autofahrt über die Route du Soleil? Dann hinterlassen Sie doch unten einen Kommentar!
4 Kommentare
also, das liest sich so, als hätte der autor gerade den hindukusch
entdeckt.
aber danke für die tips.
ich meine, der Deutschmichel hattte docch das grosse privileg gehabt, bereits ab den 60er jahren über den tellerraand zu schauen…
Die Mautbox kostet nur Gebühr in dem Monat wenn man Sie nutzt.
Hallo,
Sind die Alkoholtester immer noch Pflicht??
Hallo Herr Pluhm!
Ja, Alkoholtester sind Pflicht. Allerdings droht keine Strafe, wenn man mal keinen dabei hat.
Viele Grüße