Dos und Don’ts am „schwarzen Samstag“

5 August, 2019 | Update: 23/06/2022

Niemand will zu Beginn seines Urlaubs stundenlang im Stau stehen. Natürlich kann man sich dazu entscheiden, an einem anderen Tag loszufahren, aber das hat man nicht immer in der Hand. Zum Beispiel weil bei der gewählten Unterkunft feste Ankunftstage gelten. Ich habe euch eine Liste mit Dos und Don’ts für den berüchtigten schwarzen Samstag in Frankreich zusammengestellt und habe auch noch einige Tipps, falls ihr wider Erwarten doch im Stau stehen solltet.
Vermeiden Sie es, am schwarzen Samstag im Stau zu stehen.

Warum heißt es „schwarzer Samstag“?

Vorab: Warum spricht man eigentlich vom „schwarzen Samstag“? Für die Bezeichnung gibt es zwei Erklärungen. Die erste ist sehr traurig. Einer der schwersten Verkehrsunfälle der französischen Geschichte ereignete sich 1982 an einem Samstag. Dabei prallten ein Bus und mehrere Pkw aufeinander und zahlreiche Menschen kamen zu Tode, darunter auch Kinder. Ein Samstag mit hohem Stauaufkommen wird seitdem als „schwarzer Samstag“ bezeichnet. An schwarzen Samstagen besteht auf Frankreichs Straßen immer noch ein Fahrverbot für Busse mit Kindergruppen.

Außerdem verwendet die französische Verkehrssicherheitsbehörde ein Farbsystem, mit dem die Verkehrsdichte angezeigt wird. Schwarz steht dabei für ein extrem hohes Stauaufkommen. Nicht nur in Frankreich wird an diesen Samstagen viel Stau erwartet, sondern auch in Süddeutschland und an den Tunneln Richtung Italien.

Staugefahr in Frankreich in 2022

Im Jahr 2022 wurden der 30. Juli und der 6. August in Frankreich zu „schwarzen Samstagen“ erklärt. Aber rechnen Sie am besten an allen Wochenenden (und meist auch freitags) im Juli und August mit Staus.

Dos und Don’ts am „schwarzen Samstag“ in Frankreich

Wie vermeidet man Staus am besten? Hier sind die Dos:

  • Machen Sie sich an einem Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag oder Sonntag auf den Weg.
  • Sie wollen dennoch an einem schwarzen Samstag in den Urlaub starten? Dann fahren Sie nicht am frühen Morgen los, sondern etwas später. So fahren Sie dem Stau hinterher.
  • Meiden Sie die großen Autobahnen, wie die Autoroute du Soleil von Paris nach Lyon und Marseille und wählen Sie eine touristische, fast mautfreie Route (nur, wenn auf der Autobahn wirklich alles stillsteht, sonst fährt man große Umwege). Hier finden Sie ein paar Tipps, falls Sie am schwarzen Samstag doch über die Route du Soleil fahren möchten.
  • Für Frankreich finden Sie tägliche und aktuelle Staumeldungen und -prognosen auf der Website des französischen Verkehrsinformationsdiensts Bison Futé. Sie sehen eine Vorhersage der Verkehrsdichte pro Region sowohl für die Hin- als auch für die Rückfahrt. Über die Registerkarte „Prévisions“ können Sie einen Kalender mit detaillierten Informationen herunterladen. Sie können auch alternative Routen auf dieser Website finden. Die Informationen auf der Website können in Französisch, Englisch und Spanisch gelesen werden.
  • Kaufen Sie vorab eine Mautplakette (Badge). So vermeiden Sie die berüchtigten Schlangen an den Mautstellen. Die Mautplaketten sind auf verschiedenen Websites erhältlich.
  • Fahren Sie einige Ausfahrten vor den großen Mautstellen von der Autobahn ab. Folgen Sie der alternativen Strecke und fahren Sie nach den großen Mautstationen wieder auf die Autobahn auf.
  • Fahren Sie fürs Tanken von der Autobahn ab. Dort ist es entspannter als an den Tankstellen direkt an der Autobahn (auch auf den Toiletten!). Ein weiterer Vorteil: Treibstoff ist hier häufig günstiger als an den Autobahn-Tankstellen.

Stau

Und was sollte man besser sein lassen? Hier sind die Don’ts:

  • An einem schwarzen Samstag in den Urlaub fahren (logisch!)
  • Erwarten, dass man an einem der anderen Samstage im Juli oder August problemlos durchkommt. An all diesen Tagen sind das Verkehrsaufkommen und somit auch die Wahrscheinlichkeit, im Stau zu stehen, enorm hoch.
  • Freitagnachts direkt vor einem schwarzen Samstag losfahren; so erreicht man Frankreich genau dann, wenn die Staus gerade entstehen.

Verkehrsaufkommen in Deutschland

In Deutschland gibt es bekanntermaßen keine schwarzen Samstage. An jedem Sommerwochenende ist jedoch mit ziemlich viel Stau zu rechnen. Vor allem freitags (inklusive Pendlerverkehr) und samstags entstehen lange Wartezeiten. An Sonntagen ist es meist etwas ruhiger, weil dann der Güterverkehr auf den Straßen eingeschränkt ist. Da viele Staus wegen Bauarbeiten entstehen, staut der Verkehr sich nicht immer an denselben Stellen. Daher ist die Verkehrslage in Deutschland schwieriger einzuschätzen.
Auf einigen Autobahnen kommt es jedoch sicherlich zu Stau. Im Norden Deutschlands sind die A1 und die A7 für das hohe Verkehrsaufkommen bekannt, im Süden vor allem die A3 (Frankfurt–Passau), die A5 (Karlsruhe), die A6 (Heidelberg–Heilbronn) und die A8 (Karlsruhe–München–Salzburg). Auch am Autobahnring A99 rund um München können lange Staus entstehen. Wem der Stau zu viel wird, kann auf einem Durchreise-Campingplatz eine Pause einlegen. Sie werden jedoch nicht die einzigen mit dieser Idee sein. Wenn Sie vorab reservieren, können Sie sich noch entspannter auf den Weg machen.

Entspannte Autofahrt mit Kindern.

Tipps für den Stau

Sollten Sie gezwungenermaßen an einem schwarzen Samstag unterwegs sein oder wider Erwarten doch im Stau stehen, habe ich noch einige Stau-Tipps:

  • Versuchen Sie das Auto stets leicht rollen zu lassen (indem Sie genug Abstand zum Vordermann halten). Aus dem Stand anzufahren, kostet mehr Treibstoff, ist schlecht für die Kupplung und weniger angenehm für Ihre Mitfahrer.
  • Fahren Sie im Schatten der LKW, so bleibt das Auto kühler.
  • Nehmen Sie ausreichend Getränke mit, vor allem im Sommer. Beachten Sie jedoch, dass dann auch häufiger Toilettenpausen eingelegt werden müssen.
  • Haben Sie etwas für Ihre Kinder in petto, damit keine Langeweile aufkommt. Nehmen Sie zum Beispiel Hörbücher mit, die Sie mit Ihren Kindern bei Stau hören können.

Haben Sie eine Übernachtung in einer größeren Stadt eingeplant? Dann rechnen Sie mit Umweltzonen, für die in jedem Land andere Regeln gelten. Werfen Sie einen Blick auf unsere Übersicht:

Campingplätze für die Durchreise

  • Autor: Tom
  • Schon als kleiner Knirps ging Tom zum Campen, hauptsächlich in Spanien, Frankreich und Norwegen. Er liebt die Natur, ist gerne aktiv und mag es abwechslungsreich. Tom teilt gerne seine Begeisterung fürs Campen und geht selten ohne Gitarre und seinen Spezialkaffee auf Reisen.

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