Roadtrip durch Nordspanien: Route für 2,5 Wochen
19 September, 2025
Breite Strände, wilde Klippen, grüne Hügel, Wüste, endlose Weinberge und imposante Berge: Nordspanien hat alles! Suchst du ein besonderes Reiseziel, das noch nicht von Touristen überlaufen ist? Ich war im Juni 2025 mit meinem Freund in Nordspanien unterwegs und teile hier unsere Route samt Tipps.
Inhaltsverzeichnis
- Was macht Nordspanien so reizvoll?
- Klima und beste Reisezeit
- Rundreise 2,5 Wochen
- 1. San Sebastián: Strand & Pintxos
- 2. Bardenas Reales: Western-Vibes
- 3. La Rioja: für Weinliebhaber
- 4. Surfers’ Paradise Comillas
- 5. Potes & Picos de Europa: echtes Highlight
- 6. Cangas de Onís & Covadonga: Seen & heilige Grotte
- 7. Lekeitio: raue Klippen an der Baskenküste
- Campingplätze in Nordspanien
Zusammenfassung
Nordspanien eignet sich perfekt für eine 2,5-wöchige Rundreise mit Auto oder Camper. Erlebe Strände und Kulinarik im lebhaften San Sebastián, mach einen Abstecher in die Halbwüste Bardenas Reales und probiere die besten Weine in La Rioja. Naturfans kommen im Nationalpark Picos de Europa voll auf ihre Kosten: traumhafte (Berg-)Wanderungen und mittelalterliche Dörfer inklusive. Zum Abschluss lohnt sich ein Abstecher ins idyllische Fischerdorf Lekeitio im Baskenland – ideal für entspannte Strandtage.
Was macht Nordspanien so besonders?
Wer Abenteuer, Natur und authentische Orte sucht, wird hier fündig. Manche Gegenden erinnern eher an Irland oder Schottland. Es ist grün, du schlenderst durch Fischerdörfer, hörst Dudelsäcke und Kuhglocken. Statt Paella gibt es deftige Fabada, dazu Cidre, der kunstvoll aus großer Höhe eingeschenkt wird. Das Wetter ist wechselhafter und kühler als im Süden Spaniens – dafür umso ursprünglicher.
Klima und beste Reisezeit
Das Klima im Norden Spaniens unterscheidet sich vom heißen Süden. In Regionen wie dem Baskenland, Kantabrien oder Asturien herrscht ein Seeklima mit milden Sommern und recht milden Wintern. Es ist oft etwas kühler und feuchter, besonders im Frühjahr und Herbst, mit regelmäßigen Schauern – was die Landschaft so herrlich grün macht.
Die beste Reisezeit ist Mai bis September. Dann liegen die Temperaturen meist zwischen 20 und 25 Grad, und längere Regenphasen sind seltener. Juli und August sind am wärmsten, aber auch am belebtesten. Wer es ruhiger mag, reist besser im Juni oder September.
Anders sieht es in La Rioja und weiten Teilen Navarras aus: Dort ist das Klima trockener und sonniger. Im Sommer klettert das Thermometer hier schnell über 30 Grad – perfekt für Weinberge.

Das Dorf Riaño, idyllisch an einem Stausee vor der Kulisse des Kantabrischen Gebirges
Rundreise 2,5 Wochen
Diese Route ist ideal für rund 2,5 Wochen mit Camper oder Auto. Für Hin- und Rückfahrt solltest du jeweils zwei Tage mit Zwischenstopp in Frankreich einplanen. Wir haben an sechs verschiedenen Orten übernachtet – du kannst die Route aber problemlos verlängern oder verkürzen. Städte wie Bilbao oder Santander lassen sich gut zusätzlich einbauen.
1. San Sebastián: Strand & Pintxos
Unsere Reise startet in San Sebastián, baskisch Donostia genannt. Die Stadt hat gleich drei breite Strände, an denen viel Platz zum Sonnen und Baden ist.

Der breite Strand Ondarreta in San Sebastián
Berühmt ist die Stadt auch für ihre Pintxos-Bars im historischen Zentrum. Pintxos sind baskische Tapas – kleine Häppchen auf Brot mit Fisch, Fleisch oder Gemüse. Typisch ist, von Bar zu Bar zu ziehen und immer ein paar zu probieren.

Die besten Pintxos findest du in den Gassen der Altstadt
Die Stadt liegt in einer halbmondförmigen Bucht, flankiert von zwei Hügeln: Monte Igueldo und Monte Urgull. Von beiden hast du fantastische Ausblicke. Auf dem Monte Urgull steht zudem ein 30 Meter hohes Christusbild. Kein Wunder, dass San Sebastián oft mit Rio de Janeiro verglichen wird.
Reisezeit: Mindestens ein voller Tag lohnt sich.
Camping: Empfehlenswert sind wecamp San Sebastián und Camping Igara.
Alle Campingplätze im Baskenland.

Plaza de la Constitución – Treffpunkt für Feste und voller Straßencafés
2. Bardenas Reales: Western-Vibes
Von San Sebastián sind es rund zwei Stunden ins Landesinnere – und du landest in einer ganz anderen Welt. Die Bardenas Reales in Navarra sind eine Halbwüste, die stark an Monument Valley erinnert. Wind und Regen haben hier bizarre Felsen, Plateaus und Schluchten aus Lehm und Sandstein geformt.
Mit dem Auto oder Camper kannst du durch den Park fahren, was bei der Hitze angenehm ist. Highlight ist die Castildetierra, eine markante Kegelformation, die man auf fast jedem Foto der Region sieht. Halte auch Ausschau nach Geiern, die oft über den Felsen kreisen.

Castildetierra – das Wahrzeichen der Bardenas Reales
Fun Fact: Teile von „Game of Thrones“ (Staffel 6), „James Bond – Stirb an einem anderen Tag“ und anderen Filmen wurden hier gedreht.
Reisezeit: Schöner Tagesausflug. Wer länger bleiben will, kann danach weiter fahren nach La Rioja (ca. 1,5 Std.).
Camping: Empfehlenswert sind Camping Bardenas und Camping de Olite.
Alle Campingplätze in Navarra.

UNESCO-Biosphärenreservat Bardenas Reales – Drehort vieler Filme
3. La Rioja: für Weinliebhaber
Von der Wüste geht’s in die Weinberge: La Rioja ist Spaniens bekannteste Weinregion. Grüne Hügel, endlose Reben und im Hintergrund Berge – ein tolles Panorama.

Das wunderschöne Landschaftsbild von La Rioja: sanft geschwungene Weinberge vor der Kulisse der Berge.
Besuche eine Bodega und erfahre bei einer Führung, wie hier Wein gemacht wird. Besonders schön ist das mittelalterliche Dorf Laguardia, das komplett ummauert ist. Unterirdisch gibt es hier unzählige Weinkeller. Nicht verpassen: die futuristische Bodega Ysios von Architekt Santiago Calatrava.

Die spektakuläre Bodega Ysios in Laguardia
Weitere lohnenswerte Orte sind Logroño, Haro oder San Millán de la Cogolla. Außerdem verläuft der Jakobsweg durch La Rioja – Pilgerbegegnungen sind also garantiert.
Reisezeit: Zwei Tage sind ideal.
Camping: Camping de Haro oder Camping Berceo.
Alle Campingplätze in La Rioja.

Im ummauerten Städtchen Laguardia gibt es zahlreiche Weinkeller.
4. Comillas & San Vicente de la Barquera
Nach rund drei Stunden Fahrt erreichst du Comillas in Kantabrien. Das kleine Städtchen ist ein Surfer-Hotspot und bekannt für Strände, königliche Geschichte und Architektur. Besonders sehenswert: El Capricho, ein buntes Sommerhaus von Antoni Gaudí.

El Capricho – eines der wenigen Gaudí-Gebäude außerhalb Kataloniens
Nur wenige Kilometer entfernt liegt der Strand Playa Oyambre – perfekt zum Schwimmen oder Surfen. Und ein kleiner Geheimtipp: der Sequoiawald von Monte Cabezón.
Ein weiteres Highlight: das Fischerdorf San Vicente de la Barquera mit mittelalterlichem Castillo del Rey, einer gotischen Kirche und einer langen Steinbrücke mit Blick auf die Picos de Europa. In der Hafenbucht gibt es köstlichen frischen Fisch.

San Vicente – charmantes Fischerdorf mit Bergblick
Reisezeit: Zwei Tage sind hier perfekt.
Camping: Caravaning Oyambre oder Camping El Helguero.
Alle Campingplätze in Kantabrien.
5. Potes & Picos de Europa
Von Comillas geht es durch die spektakuläre Hermida-Schlucht ins Bergdorf Potes – Tor zum Nationalpark Picos de Europa.
Unterwegs solltest du beim Aussichtspunkt Mirador Santa Catalina Halt machen. In Potes selbst erwarten dich kopfsteingepflasterte Gassen, Steinbrücken und gemütliche Plätze.

Am Mirador Santa Catalina hast du einen wunderschönen Ausblick über die Schlucht Desfiladero de la Hermida.
Lege unterwegs einen Zwischenstopp am Mirador Santa Catalina ein – ein beeindruckender Aussichtspunkt über die Berge und die Schlucht. Du musst dafür ein kleines Stück über eine Bergstraße fahren, aber es lohnt sich absolut.
Danach erreichst du Potes. Ein malerisches mittelalterliches Städtchen am Rand der Picos de Europa. Das historische Zentrum hat enge, gepflasterte Gassen, Steinbrücken, blumengeschmückte Balkone und gemütliche Plätze. Perfekt, um durchzuschlendern und auf einer Terrasse einzukehren.

Potes – ein mittelalterliches Juwel
Ein Muss: die Seilbahn von Fuente Dé, die dich auf 1.823 Meter Höhe bringt. Von dort starten fantastische Wanderungen. Tickets am besten vorab online buchen.

Fahr mit der Seilbahn Fuente Dé nach oben – von dort startest du die schönsten Bergwanderungen.
Reisezeit: Plane mehrere Tage ein. Wir blieben drei Tage.
Camping: Camping La Viorna oder Camping San Pelayo.
6. Cangas de Onís & Covadonga
Eine großartige Route führt dich von Potes über Riaño nach Cangas de Onís. Nimm dir unbedingt Zeit für die rund 120 Kilometer lange Strecke. Sie führt dich quasi um die Picos de Europa herum – auf einer Straße voller Haarnadelkurven mit fantastischen Ausblicken. Unterwegs gibt es mehrere schöne Aussichtspunkte für kurze Stopps.

Auf dieser Route fährst du von Kantabrien ein Stück durch Kastilien-León und kommst anschließend nach Asturien.
Covadonga ist auch der Ausgangspunkt zu den berühmten Lagos de Covadonga – zwei Bergseen (Enol und Ercina) in den Picos de Europa, die sich hervorragend für Wanderungen eignen. Gut zu wissen: In der Hochsaison darf man nicht mit dem eigenen Auto hinauffahren. Stattdessen geht es von einem Parkplatz in Covadonga mit dem Bus oder Taxi zu den Seen.
Reisezeit: Empfehlenswert sind ein bis zwei volle Tage in der Umgebung von Covadonga.
Camping: Camping Picos de Europa.
Alle Campingplätze in Asturien.
7. Lekeitio: raue Klippen an der Baskenküste
Letzte Station: das Fischerdorf Lekeitio zwischen Bilbao und San Sebastián. Zwei Strände, eine bunte Hafenpromenade und ein kleines Inselchen, das man bei Ebbe zu Fuß erreicht.

Das Fischerdorf Lekeitio punktet mit schönen Stränden und einem lebendigen Hafen voller Terrassen.
Zwischen Bilbao und San Sebastián liegen einige charmante Fischerdörfer an der Küste – darunter Lekeitio. Das Städtchen bietet zwei schöne Strände (Playa de Isuntza und Playa de Karraspio). Direkt vor der Küste liegt die kleine Insel San Nicolás, die man bei Ebbe über eine schmale Sandbank zu Fuß erreichen kann. Der farbenfrohe Hafen ist voller Boote und von gemütlichen Terrassen gesäumt. Die Küste rund um Lekeitio ist wild, grün und ideal für Spaziergänge über die Klippen und zu versteckten Buchten.

Raue Klippen an der Küste – das erinnert eher an Irland oder Schottland als an Spanien.
Auch andere Orte lohnen sich: Bermeo mit San Juan de Gaztelugatxe (bekannt aus Game of Thrones) oder Zumaia.
Reisezeit: Wir haben zwei Tage in der Umgebung von Lekeitio verbracht – ideal, um nach einer eindrucksvollen Rundreise noch einmal zur Ruhe zu kommen. Von Lekeitio sind es etwa 1350 Kilometer zurück nach Utrecht in den Niederlanden.
Camping: Camping Leagi oder Camping Itxaspe.
Campingplätze in Nordspanien
Wer Natur, Abenteuer und ursprüngliche Dörfer liebt, ist auf den Campingplätzen Nordspaniens genau richtig. Es gibt viele schöne, gut ausgestattete Plätze in der Nähe der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Finde deinen passenden Campingplatz in Nordspanien.
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