Kohlenmonoxidvergiftung beim Campen vorbeugen

3 Januar, 2022

Man hört nur selten davon, doch es kommt leider immer noch vor, dass Menschen in Europa an einer Kohlenmonoxidvergiftung sterben. Leider sehe ich auch fast jedes Jahr in den Nachrichten Berichte über Camper, die aufgrund einer Kohlenmonoxidvergiftung in ihrem Wohnwagen, Wohnmobil oder Zelt erkranken. Zum Glück kann man einiges tun, um das Risiko einer Vergiftung zu minimieren: Geräte ordnungsgemäß warten, wachsam sein und für Sicherheit sorgen.

Kohlenmonoxid oder CO, wie es chemisch genannt wird, ist ein lebensbedrohliches, geruchloses Gas, das bei der unvollständigen Verbrennung von zum Beispiel Butangas, Benzin, Kohle oder Holz freigesetzt wird.

Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung

Da die Symptome einer CO-Vergiftung denen einer Grippe ähneln, wird sie oft nicht rechtzeitig erkannt. Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen sind in der Regel die Hauptsymptome einer Kohlenmonoxidvergiftung, zusammen mit einem schnelleren Herzschlag und einem verwirrten Eindruck. Am Ende kann die Schläfrigkeit in Bewusstlosigkeit übergehen. Grund genug, um sich und seine Familie zu schützen.

6 Tipps zur Vermeidung einer Kohlenmonoxidvergiftung

Um auch in diesem Jahr wieder möglichst sicher zu campen, haben wir sechs Tipps für Sie, wie Sie eine Kohlenmonoxidvergiftung vorbeugen und vermeiden können.

1. Verwenden Sie Ihren Herd nicht als Heizung

CO-Vergiftungen bei Campern treten meistens auf, weil offenes Feuer auf engem Raum verwendet wird. In einer kalten Nacht im Zelt bin ich manchmal versucht, einen Gasbrenner als zusätzliche Heizung einzuschalten. Aber ich mache das nie, denn wenn man nicht richtig lüftet oder den Herd zu lange anlässt, kann es lebensgefährlich werden. Der Sauerstoffgehalt im Zelt/Raum nimmt ab und der CO-Gehalt steigt – mit fatalen Folgen. Auch wenn Sie in Ihrem Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt kochen, sollten Sie daher immer gut lüften. Und verwenden Sie niemals einen Gasbrenner als Heizgerät.

Wintercamping

Besonders beim Campen in der kälteren Jahreszeit sollte man vorbereitet sein.

2. Achtung bei gelber Flamme!

Falls der Ofen oder Gasherd eine gelbe Flamme erzeugt, ist das in neun von zehn Fällen ein Zeichen dafür, dass keine ordnungsgemäße Verbrennung stattfindet und somit ein erhöhtes Risiko für überschüssiges Kohlenmonoxid besteht. Prüfen Sie daher beim Kochen regelmäßig, ob die Flammen noch ordentlich blau sind. Wenn Sie den Gasherd oder die Herdplatte anzünden, kann es sein, dass für eine Weile eine gelbe Flamme brennt. Das ist kein Problem, aber diese Flamme sollte sich verändern, sobald der Ofen oder Gasherd die gewünschte Temperatur erreicht hat. Bleibt die Flamme gelb? Dann schalten Sie das Gas sofort ab und lassen Sie die Anlage von einem Fachmann überprüfen.

Herdflamme blau

Die Herdflamme sollte blau sein

3. Beim Heizen lüften

Es klingt widersprüchlich: zu lüften, während man versucht, das Zelt, den Wohnwagen oder das Wohnmobil zu heizen. Doch es ist wichtig, um eine Kohlenmonoxidvergiftung vorzubeugen. Einzelne Benzin- oder Gasöfen auf Campingplätzen haben keinen geregelten Abzug. Im Falle einer unvollständigen Verbrennung wird daher CO direkt in den Innenraum freigesetzt. Um dies zu verhindern, muss für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gesorgt werden. Und das erreicht man etwa durch das Öffnen von Fenstern und Rollläden.

4. Abgasabfuhr kontrollieren

Eingebaute Gaskocher in Wohnwagen und Wohnmobilen sind im Allgemeinen sicherer als freistehende Campingkocher. Die Verbrennung dieser Öfen findet in einem geschlossenen Raum statt und sie haben einen Rauchabzug. Dieser Rauchabzug muss regelmäßig geprüft werden. Sie finden ihn normalerweise im Schrank über dem Herd. Prüfen Sie, ob der Rauchabzug senkrecht hängt und keine Knicke aufweist. Es ist auch gut zu prüfen, ob das Ende des Abzugs frei und sauber ist.

5. Lassen Sie Ihre Gasanlage regelmäßig überprüfen

Kleinere Kontrollen, wie zum Beispiel den Abgasabzug, können Sie selbst durchführen, aber die Überprüfung der gesamten Gasanlage ist kompliziert. Es ist besser, dies von einem Spezialisten erledigen zu lassen. In Deutschland werden die Anforderungen an Messgeräte und die Prüfvorschriften der Gasprüfung überarbeitet. Daher ist laut BMVI (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) die erfolgreiche Gasprüfung derzeit keine Voraussetzung für das Bestehen der Hauptuntersuchung (HU). Es wird dennoch empfohlen, die Gasanlage in Wohnwagen und Wohnmobil regelmäßig von einem Spezialisten überprüfen zu lassen. In der Regel mindestens alle zwei Jahre, doch je öfter desto besser!

Kohlenmonoxidvergiftung im Camper verhindern

Lieber auf Nummer Sicher: Kohlenmonoxidmelder in Wohnwagen und Wohnmobil

6. Kohlenmonoxidmelder installieren

Ein Kohlenmonoxidmelder oder Gaswarner funktioniert genau wie ein Rauchmelder. Falls der Kohlenmonoxidwert zu hoch steigt, ertönt ein Warnsignal. In einem Wohnwagen oder Wohnmobil können Sie die gleichen Kohlenmonoxidmelder verwenden wie zu Hause. Sie können diese in einem örtlichen Baumarkt finden. Achten Sie darauf, dass Sie den Melder an der richtigen Stelle aufhängen. Um eine optimale Leistung zu erzielen, hängen Sie den Melder an eine Innenwand, zum Beispiel an diue Garderobe, in einer Höhe von anderthalb Metern über dem Boden, mindestens 15 Zentimeter von der Außenwand und mindestens 30 Zentimeter von einem Fenster oder einer Tür entfernt. Wenn der Alarm ausgelöst wird, verlassen Sie den Wohnwagen oder das Wohnmobil so schnell wie möglich.

Melder

Kohlenmonoxidmelder

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Eine Kohlenmonoxidvergiftung ist eine Gefahr, die Sie unbedingt aus Ihrem Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil fernhalten sollten. Besonders groß ist das Risiko zwischen Oktober und April, wenn es beim Camping kälter wird. Wenn Sie diese Tipps beachten, sind Sie sicherer unterwegs und können beruhigt campen. Weitere Informationen zum Thema Brandschutz auf dem Campingplatz hat Jeroen für uns zusammengestellt. Diese und weitere praktische Tipps zum Campen teilen wir in unserem Newsletter, für den Sie sich hier anmelden können.

Buchbare Campingplätze mit Kochgelegenheit für Gruppen

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Rauchmeldern und Kohlenmonoxidmeldern im Wohnwagen oder Wohnmobil? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.

  • Autor: Kampeermeneer
  • Tjerk Romkema campt schon seit Jahren und hat seinen eigenen Blog namens: „kampeermeneer“. Mit seiner Familie campt er am liebsten in einem Zelt oder Faltcaravan, aber manchmal spielt er auch mit dem Gedanken an ein kleines Wohnmobil. Einschlafen bei dem Geräusch von Regen, Lagerfeueratmosphäre, Spiele bei Kerzenlicht und Entdeckungstouren machen ihn glücklich. Auf seinem Blog und auf Eurocampings teilt er seine Erfahrungen und „Campinghacks“ und „Must Camp Campingplätze“.

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