Camping mit Hund: Ratgeber für den perfekten Hundeurlaub

9 August, 2018

Unsere Gastblogger Robby und Stefan vom Blog Campofant haben für Eurocampings einen Ratgeber für Camping mit Hund zusammengestellt. 

Gerade für Hundebesitzer ist Camping die ideale Möglichkeit, um stressfrei die schönste Zeit des Jahres zu verbringen. In diesem Ratgeber für den perfekten Hundeurlaub erfährst du alles, was du zum Thema Camping mit Hund wissen solltest.

Wohin soll die Reise gehen?

Bevor wir unsere Sachen packen, sollten wir uns natürlich überlegen, wo wir unseren Urlaub verbringen wollen. Da du deinen Vierbeiner mitnehmen willst, solltest du vorher ein paar Überlegungen anstellen:

  • Einreisebestimmungen für Hunde bestimmter Rassen
    Wenn du einen Hund hast, der in einigen Ländern als „Kampfhund“ gilt, dann solltest du dich vorher unbedingt über die Einreisebestimmungen informieren. Nicht überall sind Hunde dieser Rassen gerne gesehen und dementsprechend gibt es oft generelle Einreiseverbote.
  • Wie sind die klimatischen Bedingungen?
    Gerade in den südlichen Ländern kann es im Sommer schon mal richtig heiß werden. Das ist nicht nur für uns Menschen eine ziemliche Belastung. Hast du also einen bereits sehr alten oder auch kranken Hund, dann überlege dir, welches Klima sowohl für dich, als auch für deinen Liebling angenehm ist.
  • Wie viele Kilometer will ich fahren?
    Es gibt Vierbeiner, denen macht das Autofahren gar nichts aus. Im Gegenteil, sie lieben es sogar. Aber es gibt auch solche, die kurz nach dem Losfahren am liebsten schon wieder aussteigen würden. Passe die Strecke dementsprechend deinem Hund an und sorge für regelmäßige Pausen.

Anhand der genannten Punkte kannst du das ideale Ziel schnell ausfindig machen und dann kann es auch schon fast losgehen.

Mittelmeerkrankheiten & Co.

Wenn du in südliche Länder wie Italien, Spanien, Frankreich, Portugal usw. verreisen möchtest, dann solltest du dich vorher bezüglich der Mittelmeerkrankheiten informieren und entsprechende Vorkehrungen treffen. Sandmücken können Leishmaniose und viele andere Krankheiten übertragen, die oft nicht vollständig heilbar sind. Ebenfalls problematisch sind in diesen Ländern Herzwürmer. Am besten informierst du dich vorab bei deinem Tierarzt, was er für eine Reise in diese Länder vorbeugend empfehlen kann.

Impfungen und Bandwurmbehandlung

Neben den Einreisebestimmungen bezüglich der Hunderasse sind auch gewisse Impfungen vorgeschrieben. Diese werden vom Tierarzt im Heimtierausweis dokumentiert, welcher im Ausland auf Verlangen vorgezeigt werden muss. Sollte eine wichtige Impfung fehlen, kann es passieren, dass dein Hund dort in Quarantäne muss.

Norwegen gehört beispielsweise zu den Ländern, welches eine im Heimtierausweis dokumentierte Bandwurmbehandlung vorschreibt. Auch hier kann dich dein Tierarzt beraten.

Robby und Emily beim Sonnenuntergang am Meer

Hund im Fahrzeug richtig sichern

Während der Reise sollte der Hund im Auto oder Wohnmobil natürlich auch richtig gesichert sein. Die Vorschriften in Deutschland sind hierfür Folgende:

Auszug §23 StVO, Abs. 1, Sonstige Pflichten von Fahrzeugführenden

“(1) Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden.

(2) Wer ein Fahrzeug führt, hat zudem dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug, das Gespann sowie die Ladung und die Besetzung vorschriftsmäßig sind und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung oder die Besetzung nicht leidet. ”


  


Ein Haustier zählt beim Mitführen im Fahrzeug übrigens als Ladung. Die Sicherung mithilfe einer Hundebox oder eines Anschnallgurtes sind wohl die gängigsten Varianten. Manche Vierbeiner fühlen sich in einer Box wohler, wenn sie gar nicht mitkriegen, was draußen vor sich geht. Andere wiederum schauen während der Fahrt gerne aus dem Fenster.

Wir würden die Sicherung in einer Hundebox empfehlen, da der ADAC bei einem Crash-Test festgestellt hat, dass die gängigen Anschnallgurte bei einem Aufprall keine ausreichende Sicherung bieten.

Egal für welche Sicherungsvariante du dich entscheidest, achte beim Kauf unbedingt auf die Kennzeichnung ECE R17, ECE R 126 oder DIN 75410–2. Diese zeigt an, dass die Produkte in einem Crashtest-Verfahren geprüft worden sind.

Emily rennt durchs Wasser

Hundefreundlicher Campingplatz

Auf vielen Campingplätzen sind Hunde erlaubt, allerdings heißt das nicht zwangsläufig, dass sie auch erwünscht sind. Oftmals werden die Parzellen in zwei verschiedene Bereiche unterteilt – ein Teil ist für Hundebesitzer, der andere Teil für diejenigen, die keinen Vierbeiner dabei haben.

Doch woran erkenne ich, dass der Platz wirklich hundefreundlich ist?

  • Bewertungen
    Welche Bewertungen gibt es von anderen Hundebesitzern? Das kann oft Aufschluss darüber geben, ob du und dein Vierbeiner wirklich gern gesehen sind und dem perfekten Hundeurlaub nichts im Weg steht.
  • Hundefreundliche Einrichtung
    Auf einem wirklich hundefreundlichen Campingplatz findest du tolle Bade- und Spielmöglichkeiten für deinen Vierbeiner. Auch Hundeduschen und große Spielwiesen sind hierbei keine Seltenheit und machen nicht nur unserem Partner auf vier Pfoten riesigen Spaß.
  • Die perfekte Umgebung
    Im Idealfall liegt der Campingplatz irgendwo im Grünen, wo es in der näheren Umgebung ausreichend Möglichkeiten für ausgedehnte Spaziergänge gibt. Deswegen solltest du dir nicht nur den Campingplatz selber, sondern auch das Umfeld genauer ansehen.

Die Kosten für den Hund sind für uns persönlich ein vernachlässigbarer Faktor, wenn dafür alles andere stimmt. Gerade im Sommer ist eine Bademöglichkeit für Hunde wichtig, damit auch sie sich abkühlen können. Außerdem wollen wir unseren Liebling nicht am Fahrzeug zurücklassen, während wir uns ans Seeufer oder den Strand legen.



Wie verhalte ich mich auf dem Campingplatz?

Die Anreise ist geschafft und wir sind an unserem Urlaubsziel angekommen. Normalerweise bekommt man beim Einchecken schon die Verhaltensregeln des Campingplatzes in die Hand gedrückt, welche auch Informationen für die Vierbeiner beinhalten. Oftmals gilt eine Leinenpflicht, was durchaus sinnvoll ist. Denn nicht jeder Camper hat etwas für Hunde übrig und auch nicht jeder Hund freut sich über einen auf ihn zustürmenden Artgenossen.

Deswegen solltest du dich an diese Regelungen halten, um ein friedvolles Miteinander möglich zu machen. Wenn es vor Ort eine Spielwiese gibt, dann findet dein Liebling dort sicher ein paar andere spielfreudige Hundepartner, mit denen er nach Herzenslust toben kann.

Für die Zeit am Camper oder Zelt solltest du ihn am Fahrzeug mithilfe eines Bodenankers oder eines Anlegepflocks sichern, welche man unter dem Fahrzeugreifen befestigt oder einfach in den Boden schraubt.

Tipp: Wenn du deinen Hund mit einer langen Leine befestigst, sollest du ein Geschirr verwenden und kein Halsband, um Schäden im Halswirbelbereich vorzubeugen.

Viele Hundebesitzer haben einen Begrenzungszaun dabei. Dieser wird um die eigene Parzelle gespannt und bietet dem Hund in seinem eigenen Bereich Freiraum, um sich ohne Leine bewegen zu können.

Manch hundefreundlicher Campingplatz bietet übrigens bereits eingezäunte Parzellen an.

Robby und Emily am Strand

Camping mit Hund im Sommer

Wenn du im Sommer zum Campen fährst, kann das durchaus zur Herausforderung für dich und deinen Vierbeiner werden. Allerdings gibt es ein paar Vorbereitungen, die man treffen sollte, um die heißen Temperaturen auch für unsere Fellfreunde möglichst angenehm zu gestalten:

Schattenplatz Achtet auf dem Campingplatz darauf, dass der Hund eine Möglichkeit hat, sich in den Schatten zu legen. Das können umliegende Bäume sein, aber auch eine kleine Strandmuschel kann schon hilfreich sein. Unsere Maus liegt am liebsten unter dem Camper, denn da ist es mit Abstand am kühlsten.
Kühlmatte Wir haben uns eine Kühlmatte angeschafft. Diese ist mit einem Gel gefüllt, welches bei Druck seine leicht kühlende Wirkung entfaltet. Wenn unser Hund gerade nicht drauf liegt, finde ich das persönlich übrigens auch sehr angenehm.
Bademöglichkeiten Eine Bademöglichkeit direkt am Campingplatz oder in unmittelbarer Umgebung wäre ideal. Für die Wasserratten unter unseren vierbeinigen Freunden ist das auf jeden Fall eine Wohltat und auch die wasserscheuen Vertreter wagen vielleicht zumindest ein Fußbad.
Feuchte Tücher Ein feucht gemachtes Tuch, welches du deinem Hund überlegst, kann auch für ein wenig Abkühlung sorgen. Allerdings mag das nicht jeder Vierbeiner. Im Zweifel einfach ausprobieren, ob es deinem Begleiter angenehm ist.
Trinkwasser Eigentlich ist es selbstverständlich, aber ich erwähne es trotzdem. Dein Hund sollte immer genug frisches Trinkwasser zur Verfügung haben.
Heißer Asphalt/Sand Wenn die Sonne so richtig brennt, heizt sich der Asphalt extrem auf. Am besten fühlst du vor einem Spaziergang mit der Handfläche, ob dieser bereits zu heiß ist. Hier besteht nämlich die Gefahr, dass sich dein Hund die Ballen verbrennt. Auch der Sand am Strand kann übrigens ziemlich heiß werden.
Gassirunde Während der größten Hitze solltest du mit deinem Hund maximal kurz rausgehen, damit er sein Geschäft erledigen kann. Lange Spaziergänge solltest du auf die kühleren Stunden am frühen Morgen oder späten Abend legen.
Hitze im Fahrzeug Wenn die Sonne auf dein Fahrzeug brennt, kann es darin innerhalb kürzester Zeit extrem heiß werden. Lass deinen vierbeinigen Freund auf keinen Fall alleine und unbeaufsichtigt darin zurück, während du einen Ausflug machst, wenn du keine Klimaanlage hast.

Wie du siehst, ist Camping mit Hund ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten. Wir lieben es mit unserer Hundedame auf Reisen zu sein, und auch sie ist jedes Mal voller Vorfreude, sobald wir den Motor starten und es endlich wieder losgeht.

  • Autor: Robby und Stefan
  • Robby und Stefan reisen in ihrem Wohnmobil "Fanti" durch die ganze Welt. Immer mit dabei ist ihre Hündin Emily. Das Paar aus Bayern hat sich 2016 entschieden, ihr normales Leben aufzugeben und auf Langzeitreise zu gehen. Bis heute sind sie unterwegs und teilen ihre Erlebnisse in ihrem Reise- und Wohnmobil Blog Campofant.

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